von links: Norbert Zeller, Klaus Burkhard, Dieter Stauber, Ingrid Sauter, Britta Wagner, Jan Zeitler Grüner Wasserstoff wird nach Ansicht der SPD-Kreistagsfraktion in den kommenden Jahren eine wichtige Rolle bei den erneuerbaren Energien spielen. Deshalb führte sie im Rahmen ihrer Klausurtagung ein sehr informatives Gespräch mit Klaus Burkhard, der in Lindenberg ein Reisebüro führt.
Künftig wird das Unternehmen im Auftrag des Landkreises Lindau vier mit Wasserstoff betriebene Busse im Linienverkehr im Allgäu einsetzen. Der Vorteil sei, dass im Vergleich zum E-Bus, eine 22prozentige höhere Fahrleistung zu verzeichnen sei, da keine schweren Batterien transportiert werden müssten, wie Philipp Irber, Mobilitätsbeauftragter des Landkreises Lindau feststellt. Burkhard verwies auf die größere Reichweite, bei geringen Landezeiten. Der Unternehmer plant nicht nur neue Wasserstoffbusse anzuschaffen, sondern auch selber eine Tankstelle einzurichten, zunächst auf Mietbasis.
Die SPD-Kreistagsfraktion will nun ausloten, welche Chancen und Einsatzmöglichkeiten die Wasserstofftechnologie im Bodenseekreis und darüber hinaus hat. Dies gilt zum einen für die Verwendung des grünen Wasserstoffs, für Busse, Lastkraftwagen, die Schifffahrt oder Industrie. Zum anderen für die Produktion, entweder durch Elektrolyse (Strom) oder Hydrolyse (organische Stoffe). Gerade bei der Hydrolyse könnten unsere Kläranlagen eine große Rolle spielen, Wasserstoff zu erzeugen. Als wichtiges „Nebenprodukt“ kann die Wärmeerzeugung bei Quartierslösungen dienen.
Um dies abzuklären wird die SPD-Fraktion entsprechende Gespräche mit Fachleuten führen, zunächst mit dem SWF. Der Landkreis sollte ausloten, welche Gestaltungsmöglichkeiten die kommunale Seite hat. Immerhin kann als Vorbild der Landkreis Lindau herhalten. Dabei geht es um die Infrastruktur (Tankstellennetz) und um den Einsatz von Bussen.